Montag, 28. März 2011

"Stadtluft macht frei"

"Stadtluft macht frei" war im Mittelalter ein gebräuchlicher Rechtsgrundsatz. Der Wortlaut dieser Rechtsnorm wurde jedoch erst im 19. Jh. geprägt. Die Bauern waren Leibeigene ihres Grundherrn und durften das Dorf nicht ohne seine Einwilligung verlassen. Deshalb flüchteten immer mehr Bauern im 12. Jh. in die Städte, wo sie für ihre Grundherren unauffindbar waren. Wenn sie sich also länger als ein Jahr vor ihrem Lehnsherrn verstecken konnten, waren sie frei. Somit wurde es immer mehr zum Rechtsbrauch, dass Leibeigene nach einem Jahr und einem Tag freie Stadtbewohner wurden, jedoch nur wenn sie in der Zwischenzeit nicht von ihren Grundherren zurückverlangt wurden. Viele Bauern arbeiteten dann als Tagelöhner, die kein festes Arbeitsverhältnis besaßen. Darüber hinaus genossen sie den Schutz der Kommune.

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